Breitbandausbau

Das Amt des Bürgermeisters wird auf 8 Jahre gewählt.
Ziele sollten daher nicht nur die unmittelbare Zukunft betreffen sondern insbesondere die mittel- bis langfristige Entwicklung der Gemeinde berücksichtigen.

Das Thema Breitbandausbau spielt hierbei eine besondere Rolle.
Nicht nur liegt es mir als ITler und Pirat persönlich am Herzen, es spielt auch für die Zukunft von uns allen eine immense Rolle.

Längst sind Smartphones Alltagsgegenstände, man nutzt Streamingdienste und informiert sich oftmals online. Man nutzt die Webseiten der Gemeinde und der Vereine und man nutzt auch Onlinebanking, denn die Zeiten wo in jedem Haushalt nur einer arbeitet und der Partner oder die Partnerin Zeit für solche Amtsgänge haben sind längst vorbei.

Geht man in der Zeit zurück, so waren einst Übertragungsraten von wenigen Kilobit pro Sekunde vollkommen ausreichend.

Die breite Mehrheit nutzte lediglich Telefonie und Fax und jene wenige Studenten und Unternehmen die bereits das Internet als Kommunikationsweg nutzten waren damit zufrieden.

Heute reicht das längst nicht mehr und Erdmannhausen gehört zu den glücklicheren Gemeinden, wo Bandbreiten von 200 Mbit/s und lückenlose LTE Abdeckung keine Seltenheit mehr ist.

Dies kann man recht gut sehen auf den Seiten des BMVI.

Betrachtet man das Ganze aber etwas detaillierter, insbesondere aus der Technischen Perspektive, so fallen Details auf, die sich zu einem Problem entwickeln können und werden, wenn wir nicht rechtzeitig entsprechende Maßnahmen vornehmen.

Es gibt laut Breitbandatlas keine Anbindung per Glasfaser auf der letzten Meile in Erdmannhausen. Das bedeutet, dass vom nächsten Verteilerzentrum bis in die Häuser und Wohnungen der Gemeinde die Leitungen mit Kupferkabeln ausgestattet sind.
Das stellt aktuell noch kein Problem dar, denn der bereits existierende Bedarf an Übertragungsgeschwindigkeiten lässt sich noch mit der alten Technologie auf diesem Endstück erreichen.

Wie das eingehende Beispiel aber zeigt beobachten wir einen stetigen Anstieg darin wie schnell wir Daten übertragen müssen und wie groß die Kapazitäten der eingesetzten Technologie sein müssen..

Kupferkabel gelangen hier an ihre Grenzen.
Diese Technologie ist ausgereizt und wir können keine höheren Übertragungsgeschwindigkeiten mehr mit dieser Technologie umsetzen. Langfristig wird ein Umstieg auf Glasfaserkabel bis zum Anschluss ins Haus unumgänglich werden.

Einen anderen Aspekt sieht man, wenn man die Werte noch etwas detaillierter sich ansieht und feststellt, dass ein Großteil der Abdeckung mit Breitbandanschlüssen per Kabel erfolgt.

Prinzipiell eine gute Technologie, aber Anbieter von Internetanschlüssen per Kabel haben einen technisch sehr unangenehmen Nachteil.

Man ist festgelegt auf einen Router des Herstellers.

Hierbei kommen zwangsläufig Standardgeräte in Standardkonfigurationen zum Einsatz die an Komfort, Funktionalität und Sicherheit mitunter Schwächen zeigen.

Als Ziel möchte ich daher eine Strategie formulieren Erdmannhausen nicht nur mit einer aktuell zufriedenstellenden Netzabdeckung, sondern mit einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur auszustatten.

Die Überlegungen die Industriegebiete Erdmannhausen und Marbach zusammenschließen zu lassen eröffnet hierbei eine Perspektive wie sie vor einigen Jahren in Murr genutzt wurde an der mein Unternehmen als eines der ersten beteiligt war.

Dort wurden damals zunächst Unternehmen im Industriegebiet angeschrieben und mit guten Angeboten dazu bewogen sich Glasfaser bis in die eigenen Serverräume verlegen zu lassen.

Dadurch hatten die Provider eine Garantie, dass sich ein Aufbau entsprechender Infrastruktur lohnen würde und der weitere Ausbau in die Privatadressen wurde damit finanzierbar.

Eine ähnliche Konstellation ist in Erdmannhausen vorstellbar und ich möchte dies in Verhandlungen mit den Providern und den Unternehmen einbringen.